Farbe:
Intensiv leuchtendes Rubinrot, heller Rand und eher durchsichtig einzustufen
Nase:
Welch Würze stürmt aus diesem korsischen Monument. 2020 Monte Bianco wird von Wacholder, Piment und grünem Pfeffer geprägt. Waldboden, Unterholz sowie etherische Tannenzapfen und -zweige sorgen neben Baumharz für reichlich Kontrast zu den Gewürzen und der zurückhaltenden Frucht. Nur mit Mühe kommen hinter all diesen lautstarken Aromen Süßkirsche, Pflaume und Maulbeere zum Vorschein. Ein Hauch Kakao sorgt für dunkle Akzente. Liebstöckel, Salbei und Oregano sowie vor allem getrockneter Thymian setzen nun noch deutliche herbale Duftmarken ab.
Gaumen:
Mit großer Spannung sehnt man diesem würzigen Schluck Wein entgegen. Er wirkt straff und kühl zu Beginn. Das lässt ihn elegant und feingliedrig erscheinen. Die Frucht zeigt sich auf eine deutlich kleinbeerige und säurebetontere Art, als zunächst zu erwarten war. Ich empfinde dies sehr positiv und förderlich für den Trinkfluss. Er kann dadurch seinen saftigen Kern wunderbar zur Schau stellen. Neben der feinen Frucht bleibt ihm viel Platz seine Kühle und Mineralität auszuleben. Steinig, fast karg sorgt er am Gaumen für das Verlangen nach mehr. Die würzigen, vor allem etherischen Nuancen kommen im Nachhall in angenehmer Form wieder zum Vorschein.
- Gegrilltes Lammkaree mit Minze-Sauce und Ofenkartoffeln(Fleisch)
- Brin d´Amour mit Rote Bete-Apfel-Salat und gerösteten Walnüssen(Gemüse & Vegetarisch)
- Rotbarbe auf der Haut gebraten mit Artischockenböden und Tomaten-Thymian-Sud(Fisch)
Abbatucci
Die Abbatuccis sind eine alteingesessene korsische Familie. Ihre berühmtesten Mitglieder waren Général de la Révolution, Diplomate d’Empire und Ministre Impérial. Heute würdigen drei der beeindruckendsten Weine Korsikas die illustren Ahnen. Der Aufbruch in die Zukunft erfolgte ab 2000, als sich Jean-Charles der Biodynamie zuwandte und sich auf das Erbe der alten Rebsorten konzentrierte. Das Terroir der Domaine besteht aus Granit, der mit Sand und Schluff bedeckt und mit leichten Variationen nach Norden und Nordosten ausgerichtet ist. Diese Ausrichtung sorgt auf natürliche Weise für Frische und Spannung in den Weinen. Gelesen wird von Hand, die Trauben kommen in Kästen zum Keller, wo die Lese systematisch selektiert wird. Die Gärung vollzieht sich durch Spontanhefen, der Ausbau findet bei den Weißweinen auf den Hefen ohne Aufrühren statt und nur filtriert wenn notwendig.