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Farbe:

Der Wein zeigt sich in hell leuchtendem Rubinrot mit granatrotem Rand und durchscheinendem Kern klar und glänzend im Glas.

 

Nase:

Grazil und galant, in behutsamer doch trittsicherer Bewegung tänzelnd, zelebriert dieser freigeistige  Pinot Noir die Schönheit der Zerbrechlichkeit seiner selbst. Rotbeerig, doch von pfeffrig-torfiger Kräuterwürze und zartröstigem Malz in Zaum gehalten, zeigt sich sein feinfühlig vornehmer Charakter, der uneigennützig Größe beherbergt.

Der Pinot Freyheit ist zuhause in vielen Welten. Er huldigt der beerigen Frucht in ihrem knallroten Antlitz. Er verehrt die Erde, aus der er stammt und die ihn festigt. Er streckt sich gen Sonne und feiert den, von Luft erfüllten, Raum, in dem die Schönheit des Nichtstuns eine behütete Heimat gefunden hat.

 

Gaumen:

Samtiges, subtiles Tannin und ein, Kühle spendender, Säurebogen verfallen ihrer verführerischen Gunst und weben einen engmaschigen Teppich aus kargem Glimmerschiefer und lauschiger Glückseligkeit.

Der Pinot Freyheit von Heike und Gernot Heinrich ist ebenso anspruchsvoll, wie genügsam, und schlussendlich lediglich ein sehr gutes Getränk.

Eines, dass, sofern in wertschätzender Runde genossen, im Kleinen bereichernd sein kann.

Bereichernd und wandelbar mit der Schlichtheit eines Löwenzahns.

Mit farbenprächtiger Blüte. Mit sattem Blatt. Mit schwerelosem Samen im unvorhersehbaren Spiel mit dem Wind.

 

Oder anders gesagt:

 

True Jazz.

Jazz spielen, durchleben und ihm gerecht werden kann nur der Mensch, der sein Instrument versteht und die Klassik beherrscht.

Ganz ohne es einzufordern, hat die rothaarige Pianistin, namens Pinot Freyheit, den leicht gedimmten Raum mit samtigem Anmut im Griff und mit betörender Spannung an ihre Klänge geheftet. Während sie spielerisch, doch von eindringlicher Seele erfüllt, hin und her wechselt zwischen weißen und schwarzen Tasten; zwischen Dur und Moll; zwischen Forte und Piano, dreht sich die Welt mal ein bisschen langsamer und mal ein bisschen schneller...

Pinot Freyheit, Du bist Musik in meinem Mund, die es über den Gaumen bis hin zu meinem Herzen schafft.

Verkostet im November 2022

Author Peter Müller
Kurzvita Peter Müller:

Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie. Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen. 2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“. Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.

Safran-Tagliatelle mit Pistazien und Gewürzbutter

Kalbsrücken mit Schwarzbrot-kräuter-Kruste, Topinambur und Portulak

Backfisch mit Thymianjus, gelber Bete und Buchweizen-Risotto

Author Peter Müller
Kurzvita Peter Müller:

Peter H. Müller, Jahrgang 1980 mit geschützter Ursprungsbezeichnung Ulm, fand, nach seiner Sturm & Drang Zeit und einem abgebrochenen Studium der Anglistik, Amerikanistik und Volkskunde, seine Heimat in der Gastronomie. Von 2006 an ließ er sich zunächst den Weg weisen von Jan Bimboes & Klaus Buderath (Landgasthof Adler*, Rammingen). Danach zog es ihn ins Schlosshotel Lerbach zu Nils Henkel** & Thomas Sommer. Sechs Jahre lang, seit 2013 als Chef-Sommelier, genoss er dort den Ansporn Bühnenbildner für Speisen und Getränke zu sein um diese im rechten Licht voneinander profitieren zu lassen. 2014 wurde er dankbar zu „Deutschlands Falstaff Sommelier des Jahres“. Seit Frühling 2015 lebt der vielgereiste Weinliebhaber im Burgenland in Österreich und erfreut die Gäste des Restaurants Taubenkobel in Schützen am Gebirge mit seinen Laudationes für die Weine und Teller.

Heinrich

Was Gernot und Heike in den letzten Jahren aufgebaut haben, ist mehr als bemerkenswert! Er startete mit einen ha eigenem Weinberg und bewirtschaftet heute über 100 ha rund um Gols und am Leithaberg. Alle Weinberge werden biodynamisch bewirtschaftet. Gernot hat schon vor Jahren das Potential der Golser Lagen mit dem legendären Salzberg, aber auch mit dem Pannobile schmeckbar gemacht. Auf den Leithaberg hat er von Gols aus schon immer geschielt. Er hat auch schon früh angefangen Trauben von dort zu kaufen, aber erst 2006 konnte er von seinem Traubenlieferanten die Weinberge erwerben. Im Keller ist alles so eingerichtet, dass Trauben und Weine möglichst schonend verarbeitet werden können. Gärung und Ausbau erfolgen meistens im Holz und immer öfter in Amphoren, auch die Weißen sind oft maischevergoren und kaum geschwefelt und doch von der typischen Heinrich-Präzision und -Reinheit.

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