Farbe:
Leuchtendes Zitronengelb mit leicht grünlichen Reflexen
Nase:
Der Morillon präsentiert eine phänomenale Nase. Er duftet nach Kurkuma, Curry, Zitronengras und Kaffir-Limettenblättern sowie Koriander. Heimische Früchte gibt er in Form von Marille, Aprikose, Nashi Birne sowie warm glasiertem Pfirsich preis. Ein hauch steiniger Nuancen im Sinne des Kernes sorgen für eine mandelige Komponente. Blüten zeigt er in weißer, gelber und rosafarbener Aromensprache. Margarite, Jasmin, Orchidee und Hortensie.
Seine orientalische Seite hat sich mittlerweile zu Safran weiterentwickelt. Weißer Pfeffer, Kardamom, Sternanis und Kubeben-Pfeffer sind eine spannende Kombination. Die Frucht hat ebenso die nächste Eskalationsstsufe eingeläutet und lebt von Mango, gegrillter Ananas und Khaki. Nie exotisch süß, sondern animierend.
Gaumen:
Kalk und Rauch sind die ersten Gedanken, die mir in den Sinn kommen. Das ist enorm viel Wein im Glas. Er breitet sich sofort aus und ist auf einer feinen phenolischen Basis aufgebaut. Im Hintergrund prägt ihn ein zartes, zurückhaltendes Tanningerüst. Die Säure ist sehr aktiv, aber wunderbar im Tement´schen Hefeschmelz abgepuffert. Weltklasse. Das beherrschen nur wenige nur auf diesem Niveau. Er zieht am Gaumen und schiebt ordentlich vorwärts zugleich. Diese Mischung aus Frucht, Würze und Kante ist sagenhaft. Schlicht ein großer Wein. Sein karger Boden sowie der Ausbau im kleinen Eichenfass sind gut zu erkennen. Sein Lagerpotenzial ist irre.
Verkostet im Juli 2024
Gedünsteter Rochen mit glasiertem Kohlrabi und Beurre Blanc
Perlhuhnbrust auf der Haut gebraten mit Morchelrahm und Gnocchetti
Geschmortes Kaninchen mit Aprikosen-Kurkuma-Sauce, Datteln und Mandeln
Tement
Schon als 16-Jähriger musste Manfred Tement das elterliche Weingut übernehmen, weil sein Vater 1976 überraschend starb. Als Jungspund galt der Steirer bereits in den 80er Jahren als großes Winzertalent. «Nicht stehen bleiben, immer besser werden» war sein Motto. Mit den Jahren wuchs der Betrieb von zwei auf heute rund 80 Hektar, inklusive der 20 Hektar, die 2004 auf slowenischer Seite der Lage Ciringa (Zieregg) erworben wurden. Damit tanzt man heute auf zwei Zieregg-Hochzeiten. Der älteste Sohn Armin ist bereits seit 2005 mit in der Verantwortung, seit einigen Jahren vervollständigt auch der Zweitgeborene Stefan das Tement-Trio. Gemeinsam wurde die Entscheidung getroffen, auf Bio-Weinbau umzustellen. Schon immer ist man mutige Schritte gegangen, und in der feuchten Steiermark ist es schon eine Herausforderung, einen solch großen Betrieb komplett auf Bio umzustellen.