Farbe:
Blass leuchtendes Strohgelb mit zartgrünen Reflexen
Nase:
Kalk, großes Holz und Hefe. Das sind wahrscheinlich die entscheidenden Merkmale dieses Weines und geben dies auch im Duft wieder. Alle Aromen stehen dabei in perfektem Winkel zu den anderen. Er ist mit sich selbst im Reinen und ruht förmlich in sich.
Seine Frucht wird dabei von einer Nuance kaltem Rauch umgarnt. Birne und Apfel zeigen sich in sämtlichen Zubereitungsarten. Quitte wirkt eher kandiert. Zimt und Marzipan liegen in der Luft. Ebenso etwas Kardamom und Nelke. In der Luft liegen kandierte Ananas und in Anklängen sowohl gegrillter Mais als auch ein Hauch Popcorn. Seine hefige Seite zeigt er uns durch Brioche und Blätterteig. Sehr charmant und ansprechend.
Gaumen:
Voller Facettenreichtum bestätigt er uns diese Eindrücke. Hinzu kommt eine rassige Säurestruktur, die perfekt mit dem Schmelz interagiert. Sein kühler Auftritt ist seinem kalkigen, steinigen Wesen geschuldet. Das ist wunderschön und herrlich einladend. Der Weissburgunder Reserve aus 2023 ist so jung schon perfekt zu trinken und präsentiert sich zugänglich. Das soll nicht schmälern, welches Potenzial durchaus in ihm steckt. Dies ist einer der Weine, der wahrscheinlich in den meisten Fällen völlig unterschätzt und verkannt genossen wird, obwohl so viel mehr in ihm steckt. Er ist anpassungsfähig, vielseitig. Er lebt von Komplexität und Nonchalance gleichermaßen.
Verkostet im Juli 2024
Gebratene Garnelen mit Romana-Salat
Kichererbsen-Curry
Auf der Haut gebratene Maishühnchenbrust mit Maiscrème und Lauchöl
Battenfeld-Spanier
Die Entwicklung von Battenfeld-Spanier sucht in Deutschland seinesgleichen. Wie aus dem Nichts tauchte Ende der 1990er Jahre ein junger Winzer auf und präsentierte Weine aus einer Ecke Rheinhessens, die niemand auf dem Schirm hatte. Von Hohen-Sülzen hatte bisher keiner gehört. Hans Oliver Spanier, eigentlich nur H.O. genannt, war und ist stets überzeugt, dass große Weine eine Herkunft haben und so hat er durch kontinuierliche Weiterentwicklung, eines der besten Weingüter Deutschlands aufgebaut. Die zahlreichen Auszeichnungen u.a. zum "Winzer des Jahres“ 2018 (Vinum - Weinführer) unterstreichen die außergewöhnliche Qualität der Weine. Von Anfang an konsequent biologisch und mittlerweile biodynamisch arbeitend, kann man H.O. Spanier durchaus als den Rebenversteher bezeichnen. Mittlerweile bewirtschaftet Battenfeld-Spanier Parzellen in den großartigen Lagen des Wonnegaus, wie dem KIRCHENSTÜCK, FRAUENBERG und dem ZELLERWEG AM SCHWARZEN HERRGOTT.