Ried Zieregg ist die Heimat zahlreicher Mikroklimata. Im Laufe der Jahre hat das Weingut Tement diese Lagenbezeichnung immer weiter heruntergebrochen auf kleine Parzellen, die solo betrachtet, einen noch viel besseren Blickwinkel auf das Terroir erlauben. Als Basis für die Abfüllung Vinothek Reserve steht die Parzelle „die sieben Reihen“, die enorm steil und windig ist. Der steilste Teil der gesamten Lage Zieregg zeigt sich hier karg und bietet die extremsten Bedingungen. Nur in herausragenden Jahrgängen findet man die Vinothek Reserve-Füllung. Wie bei allen Tement´schen Lagenweinen erfolgt ein enorm geduldiger, langsamer Ausbau. Die Weine dürfen auf der Feinhefe für satte 30 Monate in neutraler Eiche ruhen. Die Abfüllung erfolgt ohne Filtration.
| BIO-Code | AT-BIO-402 |
|---|---|
| Region | Südsteiermark |
| Grapes | Sauvignon Blanc |
| Volume in ml | 750 ml |
| GTIN/EAN | 9120010215087 |
| Drink maturity from | 2025 |
| Drink maturity to | 2045 |
Analysis data
| Alcohol content | 13.0 |
|---|---|
| Sweetness | 1 |
| Residual sweetness | 4 g/l |
| Acity total | 7.7 g/l |
| Non-sulfurized | Yes |
| Allergens | Enthält Sulfite |
Farbe:
Leuchtendes Zitronengengelb mit goldenen Reflexen
Nase:
Ein phänomenaler Wein steht vor uns im Glas. Er ruht dabei absolut in sich und lässt seine Größe stolz hervorblitzen. Er schwankt zwischen fruchtigen und vegetabilen Aromen. Auf der einen Seite zeig sich dies in Form von Pampelmuse, Maracuja, Pfirsich und reifer Birne in Vollendung. Dem gegenüber zeigt er uns Artischocke, Erbse und Fenchel. Diese beiden Aromengruppen stehen in ständigem Wechsel. Frucht. Bitterstoffe. Leichtigkeit. Und von vorne…
Dahinter wirkt er tiefgründig und erinnert dabei deutlich an Sencha-Tee. Voller Intensität und Leichtigkeit zugleich. Subtil. Die Bitterstoffe lassen sich erahnen. Die Charakteristik von Traubenschalen lässt sich dabei ebenso erkennen. Reichlich frische Kräuter, wie z.B. Melisse, Zitronenthymian und Petersilie stechen hier hervor. Koriander übernimmt auch eine Hauptrolle. Das Saatgut dieser Kräuter unterstreicht die Absichten. In Anklängen offenbart er seine brotige, teigige Seite im Hintergrund. Dieser Hinweis auf die lange Zeit mit den Hefen ergänzt sich mit dem zarten Eindruck von kaltem Rauch.
Gaumen:
Wow. Ein großer Wein mit reichlich Druck und Dichte steht vor uns. Pures Salzkaramell. Der klare Eindruck vom sprichwörtlichen Lecken an nassen Steinen. Die Frucht drängt er dabei völlig zurück. Er ist erhaben und breit. Mächtig in seinem Auftritt. Gleichzeitig hebt er sich auf ein Podest voller Eleganz und Ruhe. Ausladend und einnehmend. Ein absoluter Paukenschlag, den man nicht ignorieren kann. In dieser Intensität fährt er fort. Der Druck baut langsam ab, so dass die fruchtigen und vegetabilen Nuancen überhaupt eine Chance erfahren, sich zu zeigen. Die Kräuter sorgen dabei für viel Frische, die ihn deutlich vitalisieren. Im Hintergrund wirkt er erdig und dunkel auf seine subtile Art. Helel Gewürze wie Piment und weißer Pfeffer setzen da nochmal einen drauf. Das Finish ist enorm salzig. Die Aromaten tauchen dann wieder der Reihe nach auf. Ein Wein nahe der Perfektion.
Tasted in December 2024
Perlhuhn in der Blase gegart mit Perigord-Trüffel mit Morchelrahm
Tagliatelle mit sautierten Steinpilzen
Gebratener Rochenflügel mit Beurre Blanc und Navetten
Tement
Schon als 16-Jähriger musste Manfred Tement das elterliche Weingut übernehmen, weil sein Vater 1976 überraschend starb. Als Jungspund galt der Steirer bereits in den 80er Jahren als großes Winzertalent. «Nicht stehen bleiben, immer besser werden» war sein Motto. Mit den Jahren wuchs der Betrieb von zwei auf heute rund 80 Hektar, inklusive der 20 Hektar, die 2004 auf slowenischer Seite der Lage Ciringa (Zieregg) erworben wurden. Damit tanzt man heute auf zwei Zieregg-Hochzeiten. Der älteste Sohn Armin ist bereits seit 2005 mit in der Verantwortung, seit einigen Jahren vervollständigt auch der Zweitgeborene Stefan das Tement-Trio. Gemeinsam wurde die Entscheidung getroffen, auf Bio-Weinbau umzustellen. Schon immer ist man mutige Schritte gegangen, und in der feuchten Steiermark ist es schon eine Herausforderung, einen solch großen Betrieb komplett auf Bio umzustellen.
