Informationen zum Wein
Die meisten Weinberge am Haardtrand im Übergang von der Rheinebene zum Pfälzer Wald sind sich nach Osten ausgerichtet. Die Siebeldinger Lage »Im Sonnenschein« liegt allerdings tatsächlich im Sonnenschein; denn sie ist südlich exponiert. Der Weinberg liegt auf 160 bis 250 Metern und hat eine Hangneigung von 5 bis 20 %. Der Riesling steht in der Parzelle »Siebeldinger Ganshorn« innerhalb der Lage »Im Sonnenschein«. Während »Im Sonnenschein« von alten Trias-Böden (ca. 220 Mio. Jahre) mit Muschelkalk geprägt ist, ist diese Parzelle noch jung, stammt aus dem Pleistozän (ca. 1 Mio. Jahre) und besteht vornehmlich aus Schotter mit Buntsandstein, Kies und Lehm. Seit 2018 wird der Wein – um Verwirrung zu vermeiden – nur noch als Ganz Horn bezeichnet. Ausgebaut wurde der Wein nach Entrappung und einer rund 24-stündigen Maischestandzeit. Nach Vorklärung und natürlicher Sedimentation folgte die Gärung im Edelstahl und danach ein sechsmonatiger Ausbau auf der Feinhefe.
Farbe
mittleres Strohgelb
Nase
Der Riesling Ganz Horn wirkt im Duft deutlich dezenter als das Geschwister aus der ihn umgebenden Lage Im Sonnenschein. Das heißt jedoch nicht, dass der Riesling weniger komplex duftet, eher finessenreicher. Man findet hier reife Äpfel mit ein paar Schalen, etwas Weiße Johannisbeere und Renekloden in Verbindung mit Kräutern und etwas Gestein.
Mund
Auch am Gaumen wirkt der Ganz Horn finessenreich und fein. Die Kraft baut sich hier deutlich hintergründiger auf, als beim Im Sonnenschein. Die Säure wirkt kristallklar, das Tannin griffig und elegant unterstützend. Das ist unter den aktuellen Großen Gewächsen des Hauses sicher der feinste Vertreter, der die elegante Würze und saftig helle Frucht in ein beeindruckend langes Finale zieht.
Verkostet im November 2022
- Confierte Gänsekeulen mit Rosenkohl und Pomelo(Geflügel)
- Gedämpfter Wirsing, in Sahne geschwenkte Röhrlinge und Appenzeller Käse(Gemüse & Vegetarisch)
- Sülze von der Schweinebacke mit Eigelb-Vinaigrette(Fleisch)
Ökonomierat Rebholz
Die Geschichte der Familie Rebholz reicht weit ins 16. Jahrhundert zurück. Seinen heutigen Namen verdankt das Weingut Eduard Rebholz, der den Titel des Ökonomierats inne hatte. Der studierte Forstmann war es auch, der damals gegen den Zeitgeist von künstlich gesüßten Tropfen die Idee des ungeschönten „Naturweins“ setzte. Heute führt sein Enkel Hansjörg Rebholz die Idee von konsequent trockenen Weinen entschlossen fort. Seine Weine, die in ihrer Jugend oft noch unzugänglich wirken, zeichnen sich durch ein hohes Entwicklungspotenzial aus und brauchen demnach Zeit, um ihre ganze Klasse zeigen zu können. Gerade die Toplagen „Kastanienbusch“ und “Im Sonnenschein“ beweisen die eindrucksvolle Spitzenstellung dieses traditionsreichen Hauses.