Über den Wein:
Nach der selektiven Handlese in 20-Kilo-Kisten Anfang Oktober 2017 wurden die Beeren sortiert und gerebelt. Der Traminer wurde nach der spontanen Angärung im Akazienfass auf der Maische vergoren. Die Gärung dauerte vier Wochen bei maximal 25 °C. Ausgebaut wurde der Wein in gebrauchten 777- und 300-Liter-Eichenfässern über zehn Monate auf voller Hefe. Nach dem ersten Abzug erfolgte eine leichte Schwefelung (15 mg/l), worauf der Wein weitere acht Monate im Holzfass lagerte. Im Mai 2018 wurde er ohne Filtration, ohne Schönung und ohne weitere SO2-Gabe abgefüllt.
Farbe:
helle orange, leicht trübe Bernsteinfarbe
Nase:
In der Nase bietet der Traminer Maischevergärung par excellence: Blüten von Rosen, Litchi, Kumquats, Muskat, Süßholz und Blutorangen, Kräuter, Aromahopfen und mürben Apfel, etwas Quitte und gezuckerten Ingwer. Es strotzt bei diesem Traminer mit Achtung nur so vor Aromen. Alles wirkt reif, ist gleichzeitig aber knochentrocken.
Mund:
Am Gaumen liefert der Traminer diese feste, reife Frucht ein weiteres Mal, nun aber begleitet von einer markanten Textur, einer ordentlichen Portion Gerbstoff samt Salz und etwas Kubebenpfeffer als Begleitkomponenten. Der Traminer bringt ordentlich Druck an den Gaumen, obwohl die Säure der Ausbauart und der Rebsorte entsprechend schlank bleibt. Der Wein besitzt Kraft, ist aber trotzdem fein, vor allem in seinem Gerbstoff, der bis ins lange Finale für ein seidiges Mundgefühl sorgt.
Verkostet im Januar 2020
- Linsencurry mit Pflaumen und Aprikosen(Gemüse & Vegetarisch)
- Bibimbap mit fein geschnittenem Rumpsteak und Kimchi(Fleisch)
- Ofenspargel, überbacken mit Estragon-Parmesan(Gemüse & Vegetarisch)
Loimer
Eigentlich müsste Fred Loimer von Beruf Geologe sein. Das Terroir, das er im Kamptal und in der Thermenregion bespielt, ist so vielfältig, dass man gut den Überblick verlieren könnte. Das Weingut liegt in Langenlois, der zentralen Gemeinde im Anbaugebiet. Im nördlichen Teil dominiert das Grundgebirge der böhmischen Masse mit Gneis und Glimmerschiefer und im Heiligenstein auch Sandsteine. Zum Pannonischen Becken hin sind die Gesteine oft meterdick von eiszeitlichem Löss überweht worden, und zur Donau hin findet man dicke Schotterterrassen der Urdonau. Es ist ein wahrer Genuss die unterschiedlichen Grünen Veltliner mit einander zu vergleichen oder die drei Top-Lagen-Rieslinge nebeneinander zu verkosten. In Gumpoltskirchen zeigen die Weine, wie ähnlich die Thermenregion dem Burgund ist. Alle Weine, egal von welchem Terroir, sind immer authentisch, tiefgründig und komplex, dabei nie fett oder laut.