Farbe:
Sattes Strohgelb.
Nase:
Der 2022 Grüner Veltliner aus der Ried Käferberg verströmt sein konzentriertes Parfum in vollendeter Großzügigkeit: Gelbes Kernobst, gelbe Äpfel und kleine, flauschige Quitten füllen seinen Obstkorb. Dazu kommen Netzmelone und gezuckerter Marillenpalatschinken. Im Obertonbereich folgen Noten von weißem Pfeffer, etwas Zitrus und Zeder. Oregano und leicht laktische Nuancen lassen das Rad zum Kreisen kommen.
Mund:
Im Antrunk super saftig und dicht mit viskösem Schmelz und cremiger Textur. Solider Bass mit ordentlichem Druck am mittleren Gaumen. Extraktreich mit saftiger Frucht spiegeln sich die Kernobstnoten wider und werden unterlegt von feinen Backwaren mit ordentlich Salz und Schmalz. Abermals weißer Pfeffer mit seinen Zitrus- und Zedernnoten sowie feinwürzige Kräuternoten im mineralisch-kühlen Nachhall mit respektabler Länge.
Verkostet im Dezember 2024
- Ricotta-Tortellini in Wildkräuter-Sauce
- Forellen-Maultaschen im Rauchsud mit Trauben und Lauch
- Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat
Loimer
Eigentlich müsste Fred Loimer von Beruf Geologe sein. Das Terroir, das er im Kamptal und in der Thermenregion bespielt, ist so vielfältig, dass man gut den Überblick verlieren könnte. Das Weingut liegt in Langenlois, der zentralen Gemeinde im Anbaugebiet. Im nördlichen Teil dominiert das Grundgebirge der böhmischen Masse mit Gneis und Glimmerschiefer und im Heiligenstein auch Sandsteine. Zum Pannonischen Becken hin sind die Gesteine oft meterdick von eiszeitlichem Löss überweht worden, und zur Donau hin findet man dicke Schotterterrassen der Urdonau. Es ist ein wahrer Genuss die unterschiedlichen Grünen Veltliner mit einander zu vergleichen oder die drei Top-Lagen-Rieslinge nebeneinander zu verkosten. In Gumpoltskirchen zeigen die Weine, wie ähnlich die Thermenregion dem Burgund ist. Alle Weine, egal von welchem Terroir, sind immer authentisch, tiefgründig und komplex, dabei nie fett oder laut.