Info:
Historisch betrachtet gilt die Lage Monvigliero als das wichtigste Cru des Verduno, im Norden der Gemarkung der Appellation Barolo. Die heutige MGA-Lage steht auf 240 Höhenmetern auf einem sehr lehmigen Kalkmergel. Die Lage ist nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet und weist ein Durchschnittsalter von 65 Jahren auf.
Am 30. September wurde diese Parzelle geerntet und wird traditionell mit einem hohen Anteil ganzen Trauben verarbeitet. 40% werden lediglich entrappt, die dominanten 60% mit ganzen Trauben in Stahltanks befördert. Einige tage wird kaltmazeriert bevor die Temperatur angehoben wird, um die Gärung zuzulassen. Ca. zwanzig Tage gärt der Wein im Stahl mit regelmäßigen Pump-overs.
Nach dem Umzug in die Eichenfässer wird dort auch die malolaktische Gärung vollzogen.
Das Gros der Weine wird in großen Eichenfässern ausgebaut sowie ergänzend in kleinen Barriques. Der Ausbau dauert knapp 24 Monate an. Die Abfüllung erfolgt ohne jegliche Filtration zur Reife in der Flasche.
Farbe:
Hell leuchtendes Kirschrot mit sanfter Färbung und hellerem Rand
Nase:
Monvigliero ist für mich eine der feinsten Lagen im Barolo und Ursprung super eleganter Weine. Parfümiert und zart baut sich seien Frucht auf. Sie steht immer im Kontext eines kühlen, filigranen Weines mit der Tiefe eines Nebbiolo. Seine Würze basiert auf Wacholder, Kubeben-Pfeffer sowie schwarzem Pfeffer und Piment. Seine Frucht basiert auf Rote Bete und Hagebutte. Erdig und süß zugleich. Eine Mixtur aus Sauer- und Süßkirsche als auch Waldbeeren versorgt ihn mit eleganter Frucht. Reichlich Kaffee, etwas dunkle Schokolade, aber vor allem Kiefernrinde und -zapfen sowie Unterholz treten in Erscheinung. Feuchter Waldboden, Zedernholz und helle Tabakblätter sorgen für intensive Würze. Liebstöckel und Rosmarin sind seine Quelle der Frische.
Gaumen:
Er strahlt voller Finesse und Eleganz. Feingliedrig und kühl. Ein enorm feinkörniges Tannin kleidet den Mundraum aus. Perfekt! Vom Mundgefühl eher Chambertin, also Nebbiolo in eleganter Perfektion. Eine zupackende Säure streckt ihn enorm und lässt diesen Moment schier nicht aufhören. Sensationell! Die Frucht ist enorm offen und erdig. Die roten Früchte präsentieren sich eher in Form eines Tees. Rote Bete ist ein treffender Begriff, aber in deutlich hellerer Färbung. Die Würze ordnet sich unter und ist gleichzeitig enorm wichtig. Er lebt von dieser kühlen Eleganz bei großer Eleganz und unfassbarer Länge. Eher subtil, nie laut, aber das ist auch nicht notwendig. Eine sehr zeitgemäße Interpretation eines modernen, kühlen Terroir-Weines.
Verkostet im April 2024
- Carpaccio von Rote Bete, Ziegenkäsecrème, fermentierte Johannisbeeren und Dill(Gemüse & Vegetarisch)
- Hirschschinken mit Feldsalat und Himbeeressig-Vinaigrette(Wild)
- Onglet vom Rind mit Cassoulet von weißen Bohnen und Linsen(Fleisch)
Vietti
Vietti ist zweifelsohne einer der besten Erzeuger im Piemont. Vietti war Vorreiter in der Erzeugung von terroirbezogenen Lagen-Barolo und Babaresco. In einer Zeit als die traditionelle Vorstellung eines Barolo oder Babaresco immer ein Lagen-Cuvée war, wollte Vietti das besondere Potential seiner Toplagen zum Ausdruck bringen und baute sie als Einzellagenweine aus. Aber nicht nur bei den Spitzenweinen aus Nebbiolo ging das Weingut mutige Schritte. Vietti ist zudem bekannt für seine außergewöhnlichen Einzellagen-Barbera und seinen Arneis. Dass der heute im Piemont diese Renaissance erlebt und nicht mehr wegzudenken ist, verdankt er auch Vietti. Schon seit Jahren bearbeitet das Weingut seine Weinberge biologisch. Nun lässt es sich auch zertifizieren. Honoriert wird das Qualitätsbestreben immer wieder mit absoluten Spitzenbewertungen im Gambero Rosso, von Parker oder Galloni.