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Nikolaihof
Dieses Weingut strahlt Größe, Erhabenheit, Tradition und Geschichte aus. Es ist ein Fels in der schnelllebigen Brandung von Weintrends und Hypes und doch so sympathisch und nahbar, gemütlich und freudestiftend. Das liegt vor allem an den Menschen vom Nikolaihof. Die Geschichte des Nikolaihofs ist beeindruckend. Das älteste Weingut Österreichs geht bis auf die Römerzeit zurück und war Jahrhunderte lang im zentralen Besitz des Stifts Kremsmünster. Die Kapelle im Innenhof ist 900 Jahre alt. Im Kelterhaus befindet sich eine 400 Jahre alte Baumpresse, die immer noch in Betrieb ist.
Die Familie Saahs besitz den Nikolaihof schon seit 125 Jahren und war 1971 absoluter Pionier der biodynamischen Bewirtschaftung. In den Keller steigt man wie in tiefe Katakomben hinab und ist dort umgeben von teilweise über 100 Jahre alten Holzfässern.
Zur Verkostung der Weine sitzt man zusammen mit dem Juniorchef Nikolas Saahs in der Kapelle und wird von einem leicht beschwipsten Kruzifix beobachtet. Wer nun glaubt, Nikolas sei ob der ganzen historischen Last schwerfällig und steif, wird sehr schnell eines Besseren belehrt. Er ist locker, sympathisch, gelassen und doch fokussiert. Genauso, wie die Weine, die er abfüllt und die teilweise noch vom Vater geerntet wurden.
CHRISTOPH RAFFELT
... „Spätfüllungen“ von Jahrgängen zurück bis in die Neunziger, die Jahrzehnte in den großen Holzfässern reiften und dort eher an Frische gewinnen, als verlieren...
Die große Spezialität des Nikolaihofs sind die „Spätfüllungen“ von Jahrgängen zurück bis in die Neunziger, die Jahrzehnte in den großen Holzfässern reiften und dort eher an Frische gewinnen, als verlieren. Die Voraussetzungen sind perfekt: Ein uraltes, tiefes Kellergewölbe mit einem optimalen Raumklima, große alte Holzfässer von großartigen Küfern und Ausgangsweine, die auch in der Flasche problemlos Jahrzehnte lagern können.
Nicht dogmatisch, sondern mit großem Sachverstand und Gefühl für die jeweiligen Weine wählt Niki Saahs die Fässer aus. Die Weine reifen dort so lange, bis sie die optimale Reifung erreicht haben und werden erst dann in Flaschen gefüllt. Erst wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, werden die Weine gefüllt. Das gilt für alle Weine, nicht nur die Smaragd-Weine. So werden auch die Federspiel-Spätfüllungen erst nach 7 Jahren abgefüllt.
Die 1995er „Nikolaihof Vinothek“ wurde als erster trockener Weißwein überhaupt von Robert Parkers Wine Advocate mit 100 Punkten bewertet. Aktuell ist der 2002er auf dem Markt und steht dieser Legende in nichts nach. Die „Spätfüllungen“ vom Nikolaihof sind absolute Unikate, wie man sie in der Weinwelt kaum ein zweites Mal findet. Die Erfahrung zeigt, dass diese Weine unglaublich frisch und jugendlich geblieben sind und es auch bleiben. Diese Weine können problemlos weitere Jahre bis Jahrzehnte lagern, ohne ihre Frische zu verlieren.