Informationen zum Wein
Le Mont liegt oberhalb der Tuffsteinhöhlen und östlich des Weinguts Huet auf dem ersten Plateau von Vouvray, der sogenannten Première Côte, und ist nach Süden ausgerichtet. Er wird bereits im 15. Jahrhundert erwähnt und seit dieser Zeit sehr geschätzt. Wie die anderen beiden Weinlagen befindet sich Le Mont mit seinen neun Hektar im Alleinbesitz des Weinguts Huet und wurde von Gaston Huet 1957 als letzte der drei Weinberge erworben. Er ist vom mehrere Meter tiefen Oberboden geprägt, und zwar von einem kieseligen, teils faustgroßen Feuerstein, der dort perron genannt wird, in tiefgrünem Lehm. Die Basis bildet der übliche turonische Tuff-Kalkstein.
Die Lese erfolgte in 2020 zwischen dem 7. September (der früheste Zeitpunkt der in Weingutsgeschichte) und dem 25. September. Da der Jahrgang stark von Sonne und Wärme geprägt war, sind vor allem restsüße Weine entstanden. Wie üblich wurden die Trauben penibel sortiert, gepresst und spontan vergoren. Eine malolaktische Gärung erfolgte nur in Ausnahmefällen und bei einzelnen Fässern. Ausgebaut wurde der Wein in gebrauchten Demi-Muids. Beim Le Mont Moelleux »Première Trie« handelt es sich um einen restsüßen Wein, in den die ersten mit Botrytis behafteten Trauben Eingang gefunden haben. Restsüße heißt in diesem Fall 91 g/l.
Farbe
helles Goldgelb
Nase
Der Le Mont Moelleux »Première Trie« ist ein kraftvoller und konzentrierter »Première Trie« geworden, daran besteht kein Zweifel. Er öffnet sich mit Noten von reifen und gebräunten Äpfeln samt Schale, Orangen und deren Zesten, Aprikosenkonfitüre, Mangochutney und eingelegten Quitten. Diese reife Frucht wird begleitet von Walnüssen und Tabak, Kräutern und Gestein.
Gaumen
Am Gaumen wirkt der Le Mont Moelleux »Première Trie« üppig, aber auch rauchig. Die Frucht ist opulent, dicht und süß wie ein eigener Dessert-Gang, doch wird diese Süße in den Kontext von salzigen und pikanten Noten gestellt, ferner von einer untergründigen Mineralität und von Extrakt begleitet. So wirkt dieser Chenin Blanc elegant und nobel. Die Säure ist hier eher zurückhaltend, durchwirkt aber dennoch den Wein und gibt ihm einen angenehmen Biss. Der Vouvray hat längst noch nicht sein Trinkfenster erreicht, aber es lohnt sich sehr, ihn in der Entwicklung zu seiner vollen Größe zu begleiten.
Verkostet im August 2021
- Kaisergranat mit Hummerschaum und Estragon(Meeresfrüchte)
- Mille-feuille von Walderdbeeren und gelbem Pfirsich(Dessert)
- Gebackene Schokoladenganache mit pikanten Haselnüssen und Orangenöl(Dessert)
Huet
Die Weine des Hauses Huet sind sowohl in ihrer Qualität, wie auch in ihrer Stilistik einzigartig. Waren seine Weine schon lange die Aushängeschilder des Vouvray, so bescheinigen ihnen Kenner seit der konsequenten Umstellung auf Biodynamie noch mehr Finesse und Eleganz. Die unglaubliche, nahezu messerscharfe Präzision der Huet-Weine überzeugt Genießer rund um den Globus, auch nach Jahren der Reife. Gerade Chenin Blanc eignet sich hierfür bestens, hat sie doch eine ähnliche Struktur, Rasse und Alterungsfähigkeit wie der Riesling. Auf der Domaine Huet wird in den drei Lagen Le Haut-Lieu, Le Clos du Bourg und Le Mont ausschließlich Chenin Blanc in verschiedenen Variationen angebaut: Sec, Demi Sec, Mouelleux sowie Crémants unterschiedlicher Stilrichtung. Hier zeigt diese Traubensorte ihr ganzes Potenzial, die wahrlich keinen Vergleich mit großen Rieslingen scheuen muss.