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Jahrgang
Volumen in ml
2022  /  750 ml

Informationen zum Wein

Le Mont liegt oberhalb der Tuffsteinhöhlen und östlich des Weinguts Huet auf dem ersten Plateau von Vouvray, der sogenannten Première Côte, und ist nach Süden ausgerichtet. Er wird bereits im 15. Jahrhundert erwähnt und seit dieser Zeit sehr geschätzt. Wie die anderen beiden Weinlagen befindet sich Le Mont mit seinen neun Hektar im Alleinbesitz des Weinguts Huet und wurde von Gaston Huet 1957 als letzte der drei Weinberge erworben.  Er ist vom mehrere Meter tiefen Oberboden geprägt, und zwar von einem kieseligen, teils faustgroßen Feuerstein, der dort perron genannt wird, in tiefgrünem Lehm. Die Basis bildet der übliche turonische Tuff-Kalkstein.

 

Die Lese begann in 2022 am 8. September (der zweitfrüheste Zeitpunkt in der Weingutsgeschichte) und endete sechs Wochen später (so lange haben die Erntehelfer, in diesem Jahr waren es 24, noch nie gelesen. Da Hitzewellen und Trockenheit zu einem sehr heterogen reifendem Traubenmaterial geführt haben, konnten alle Varianten des Chenin Blanc vom Grundwein für Pétillants bis zu 1er Trie erzeugt werden. Wie üblich wurden die Trauben innerhalb der vielen Lesedurchgänge penibel sortiert, gepresst und spontan vergoren. Eine malolaktische Gärung erfolgte nur in Ausnahmefällen und bei einzelnen Fässern. Ausgebaut wurde der Wein in gebrauchten Demi-Muids.

 

Beim Le Mont Moelleux »Première Trie« handelt es sich um einen restsüßen Wein, in den die ersten mit Botrytis behafteten Trauben Eingang gefunden haben. Restsüße heißt in diesem Fall 100 g/l.

 

Farbe

intensives Goldgelb

 

Nase

Der Le Mont Moelleux »Première Trie« 2022 wirkt fein und elegant, ja fast zart. So duftig und schwebend habe ich den Première Trie aus dieser Lage bisher selten erlebt. Das eigentlich Faszinierende ist, das sich unterhalb dieser zarten Seite mit Luft auch die eher dunkle, würzige, steinige Seite offenbart und der Wein von Minute zu Minute immer tiefer und intensiver wird. Er öffnet sich mit Noten von Ginster und Jasmin, Apfelblüten, Asche und Gestein. Dann zeigt sich frisches und mürbes Kernobst samt Schalen sowie Grapefruits und Kumquats samt Zesten. Schließlich finde man Aspekte von Nüssen, Tabak, Kräutern und Gestein.

 

Gaumen

Am Gaumen wirkt der Le Mont Moelleux »Première Trie« voll und intensiv mit einer festen, süßen und herben Frucht. In manchen Jahrgängen wirkt dieser Wein wie ein eigener Dessert-Gang. Nicht so in 2022. Alles ist dicht verwoben, würzig, saftig und rauchig, aber nicht schwer. Der Wein besitzt zwar keine druckvolle Säure, dafür aber eine prickelnde Mineralität. Es ist ein Vouvray, der jetzt schon extrem stimmig wirkt, sich aber über Jahrzehnte weiterentwickeln wird.

Verkostet im August 2023

Author Christoph Raffelt
Kurzvita Christoph Raffelt:

Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.

  • Gedünsteter Steinbutt mit Kartoffeln und Pilzen in Vouvray uns Sahne
    (Fisch)
  • Tandoori-Schwertfischsteaks
    (Fisch)
  • Filet vom Kalb mit Morchelrahm
    (Fleisch)
Author Christoph Raffelt
Kurzvita Christoph Raffelt:

Christoph Raffelt, der Herausgeber des Blogs orginalverkorkt.de , schreibt seit 2007 über Wein. Mittlerweile ist das Blog originalverkorkt.de mit mehr als 800 Artikeln zu einer festen Größe in der deutschsprachigen Weinwelt geworden. Neben der Bloggerei hat es ihm das Podcasten angetan. Zusammen mit seinem Freund Holger Klein gibt es alle vier bis fünf Wochen die Weinunterhaltungssendung WRINT Flaschen. Dazu erscheinen Originalverkorkt-Podcasts mit Persönlichkeiten aus der Weinwelt. Zudem schreibt er regelmäßig für Schluck, effilee und die taz.

Huet

Die Weine des Hauses Huet sind sowohl in ihrer Qualität, wie auch in ihrer Stilistik einzigartig. Waren seine Weine schon lange die Aushängeschilder des Vouvray, so bescheinigen ihnen Kenner seit der konsequenten Umstellung auf Biodynamie noch mehr Finesse und Eleganz. Die unglaubliche, nahezu messerscharfe Präzision der Huet-Weine überzeugt Genießer rund um den Globus, auch nach Jahren der Reife. Gerade Chenin Blanc eignet sich hierfür bestens, hat sie doch eine ähnliche Struktur, Rasse und Alterungsfähigkeit wie der Riesling. Auf der Domaine Huet wird in den drei Lagen Le Haut-Lieu, Le Clos du Bourg und Le Mont ausschließlich Chenin Blanc in verschiedenen Variationen angebaut: Sec, Demi Sec, Mouelleux sowie Crémants unterschiedlicher Stilrichtung. Hier zeigt diese Traubensorte ihr ganzes Potenzial, die wahrlich keinen Vergleich mit großen Rieslingen scheuen muss.

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