Farbe:
In dunklem Rubinrot mit purpurnem Rand und opakem Kern zeigt sich der Wein klar und glänzend im dem Glas.
Nase:
In aller Deutlichkeit leise macht der 2016 Granato vom Kronprinzen des Teroldego unweigerlich klar, dass, sofern man ihn tatsächlich bereits so jugendlich meint genießen zu müssen, man ihn doch bitte rechtzeitig vor Genuss öffnen und dekantieren sollte.
Ein paar Stunden später wird einem Einlass gewährt.
Herzkirsche, Brombeere und Blaubeere haben einen schwarzfruchtigen Pakt geschlossen, werden dabei jedoch stets begleitet von Pampelmuse und Kalamansi, die dafür sorgen, dass sie sich nicht gegenseitig runterziehen. Die Nase ist schlichtweg begeistert von der schier schwebenden Geradlinigkeit des Duftes, bei all seiner Intensität und Dichte. Paranuss wird hauchdünn mit dunkler Kuvertüre überzogen und gewürzt mit gemahlener Kardamomsaat und dem karamelligen Anklang einer dickflüssigen Sojasoße.
All jenes; allerdings in leise.
Gaumen:
Auch am Gaumen meistert der 2016 Granato von Emilio Foradori die schwierige Gratwanderung aus einerseits Dichte und Intensität und andererseits Feinschliff und subtiler Eleganz. Seine dunkle Frucht blitzt auf und kleidet den Mundraum aus. Dabei jedoch erfrischt sich der Wein durch feingliedrige Säure selbst und driftet zu keiner Zeit ins Marmeladige oder Breitschultrige ab. Unbeirrt geht es um Länge statt Breite und um Klangqualität anstatt Lautstärke.
Groß!
Verkostet im Januar 2019
- Gegrillter Butternusskürbis mit Steinpilzen, schwarzem Sesam und Brunnenkresse (vegetarisch)(Pilze und Trüffel, Steinpilze, Gemüse & Vegetarisch, Kürbisgewächse, Vegetarische Gerichte)
- Saure Nierchen mit schwarzen Bohnen, Zwiebelschmelz und Drillingskartoffeln(Hülsenfrüchte, Zwiebelgemüse, Innereien, Nieren, Kartoffel)
- Rinderfiletspitzen mit Bandnudeln, Schnittlauch und Morchelrahm(Fleisch, Rind, Pasta, Morcheln)
Foradori
Elisabetta Foradori hat das Trentiner Weingut an die Weltspitze geführt und mittlerweile an Ihren Sohn Emilio übergeben, der die Arbeit auf dem Weingut mit seinen Worten beschreibt: „Unser Wissen um Rhythmen und Zyklen der Natur hat sich durch Beobachtung mit der Zeit verschärft: Jede Jahreszeit bringt etwas Neues mit sich, lehrt uns täglich und schenkt neue Einsichten. Wir haben gelernt zuzuhören, um die Feinheiten des Naturwandels zu ergreifen und den wahren, ortsgebundenen Charakter der Weintraube zu schützen. Wir hegen Kreativität in unserem agrarkulturellen Handeln; jeden Morgen erwachen wir mit dem Bewusstsein, dass wir unsere Arbeit je nach Entfaltung der Natur frei gestalten können. Von Bergen umringt, bewirtschaften wir die Rebsorten Teroldego und Pinot Grigio in der Flussebene des Campo Rotaliano, Nosiola und Manzoni Bianco hingegen auf den Dolomit- und tonhalti-gen Hügeln von Cognola (Trento).“