Christoph Raffelt: Am Gaumen ist der Grand Cru Hengst enorm dicht, lang sowie tief und dabei absolut ausgewogen zwischen großzügiger Frucht und Würze einerseits sowie Frische und Mineralität andererseits, die der Wein in sich trägt. Viel gelbes Steinobst ist hier präsent, ebenso Ingwer, Kardamom, Curry und Süßholz sowie Bitterorange. Der Wein ist seidig in der Textur, fast ölig in der Konsistenz und pikant im Abgang. Es ist ein Wein für kommende Jahrzehnte.
Certification | EU-Bio certified |
---|---|
BIO-Code | FR-BIO-01 |
Region | Elsass |
Grapes | Gewürztraminer |
Volume in ml | 750 ml |
Drink maturity from | 2023 |
Drink maturity to | 2048 |
Analysis data
Alcohol content | 13.5 |
---|---|
Sweetness | 4 |
Residual sweetness | 44 g/l |
Acity total | 3.6 g/l |
Non-sulfurized | Yes |
Allergens | Enthält Sulfite |
Info zum Wein:
Dieser Wein wird aus zwei sehr alten Weinbergen produziert, die sich in der Mitte des Grand Cru Hengst in Wintzenheim befinden. Dieser rote Mergelkalkweinberg hat sicherlich das Potential, verschiedene Trauben (einschließlich Rotwein) zu produzieren, aber der Gewürztraminer ist eine schwierige und anspruchsvolle Rebsorte. Sie wird in diesem Weinberg zu einem Wein, der seine reiche Sortenintensität überwinden kann und gleichzeitig an Komplexität gewinnt. Der hohe Eisengehalt und das warme, trockene Mikroklima bringen Struktur und schöne Tannindichte in die Weine des Grand Cru Hengst. Diese Traube besitzt wenig Säure, weshalb sie wie die meisten Rotweine sehr reife Schalen und eine gute Tanninstruktur benötigt. (Olivier Humbrecht)
Info zum Ausbau:
Der Gewürztraminer leidet unter der aktuellen Marktsituation, da es sich traditionell um einen reichhaltigeren Wein handelt, der bei der Kombination mit Speisen besondere Aufmerksamkeit erfordert. Was auch immer passiert, Hengst wird immer etwas Gewürztraminer auf der Domaine Zind-Humbrecht produzieren! Das ist ein so großes Terroir und der 2018 ist der absolute Beweis. (Olivier Humbrecht)
Farbe:
Dichtes und strahlendes Goldgelb.
Nase:
Es ist in der Nase bereits unverkennbar: Der 2018er Gewurztraminer Hengst besitzt immense Power und lebt von einer intensiven und kompakten Mineralität sowie einer deutlichen Gewürznote. Ätherische und frische Noten von frischem Ingwer, Orangenschale, Lavendelöl und sogar Flieder verleihen ihm einen besonderen Anstrich. Man sollte ihn einen Tag vorher öffnen, dann strömen Aromen von Kardamom, Kreuzkümmel, Lebkuchengewürz, Leder, Holzrauch, hellem Tabak und Waldhonig in die Nase. Fruchtige Aromen von Aprikose, Grapefruit und Banane sind ebenfalls zu erkennen und werden mit weiterer Reife noch präziser hervortreten.
Gaumen:
Dieser sehr klassische Gewürztraminer präsentiert sich auf der Zunge wie erwartet kraftvoll, mit stolzgeschwellter Brust und entlädt sich geradezu mit einer Mischung aus süßem Honig und Gewürzen. Dabei fasziniert er mit unglaublicher Frische, seine Säure ist geradezu spektakulär präzise und frisch und seine Mineralität zeigt sich tiefgründig und komplex, was zu einem wunderschönen Trinkfluss führt. Ein Prachtexemplar, einfach wunderschön, aber eigentlich noch nicht gedacht für den unmittelbaren Genuss. Man sollte sich einige Flaschen in den Keller legen, denn in ein paar Jahren kann man mit ihm ein wahres Feuerwerk der Aromen abbrennen.
Tasted in November 2020
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
- Tarte von Kichererbsen mit Gewürzfeigen(Gemüse & Vegetarisch)
- Trüffelrisotto mit knuspriger Perlhuhnbrust und Geflügeljus(Geflügel)
- Munsterkäse mit Kümmel im Brickteig gebacken, glasiert mit Waldhonig(Käse)
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).
Zind-Humbrecht
Other wines from the winery