Hilker:
Feine Süße paart sich mit frischer Säure, salziger und tiefgründiger Mineralität und einer Struktur, die Gripp zeigt und zupackt. Leichtfüßig und zugleich beeindruckend, so muss Gewürztraminer schmecken, besonders einer, von dem man zu feinen Speisen das eine oder andere Glas mehr genießen möchte. Im Nachhall verbleibt Kühle und Frische, ein wahrlich lebendiger Wein.
Dem Ungeduldigen, der ihn zum jetzigen Zeitpunkt öffnen möchte, sei geraten ihn mindestens einen Tag vorher zu dekantieren und nicht zu kalt aus großen Burgundergläsern zu genießen.
Zertifizierung | EU-Bio zertifiziert |
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BIO-Code | FR-BIO-01 |
Region | Elsass |
Rebsorten | Gewürztraminer |
Volumen in ml | 750 ml |
Herstellerangaben | Domaine Zind Humbrecht, 4 Route de Colmar, 68230 Turckheim / France |
Trinkreife von | 2027 |
Trinkreife bis | 2047 |
Analysewerte
Alkoholgehalt | 13.0 % |
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Süße | 4 |
Restsüße | 40 g/l |
Gesamtsäure | 5.1 g/l |
Ungeschwefelt | Ja |
Allergene | Enthält Sulfite |
Bewertungen
James Suckling | 96 Punkte |
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Olivier Humbrecht:
Info zum Wein:
Der Clos Windsbuhl liegt oberhalb des Dorfes Hunawihr und bietet einen schönen Blick auf die elsässische Talsohle und die berühmte Kirche Saint-Jacques le Majeur. Durch seine Lage in der Nähe des Vogesenwaldes auf 300/350 m Höhe reift dieser Weinberg relativ spät, obwohl er an einem steilen Hang von Osten nach Süden ausgerichtet ist. Der kleine "windige Hügel" liegt auf einem alten Kalksteinfelsen, dem "Muschelkalk" aus der Trias-Zeit. Die Reben haben wenig Oberboden, sind nicht sehr wüchsig und werden stark von dem magnesiumreichen, kalkhaltigen Muttergestein beeinflusst, und das gilt auch für die Weine!
Im Jahr 2022 genoss der Windsbuhl perfekte Reifebedingungen. Die kühlende Wirkung der Höhenlage und des nahe gelegenen Waldes glich die Wärme des Jahrgangs aus. Der Gewürztraminer reifte sehr gut zu einer klassischen süßen Ausgewogenheit heran. Die Trauben wurden sehr gesund geerntet.
Farbe:
Leuchtendes, intensives Goldgelb.
Nase:
Der 2022er Gewurztraminer Clos Windsbuhl ist einfach wundervoll, betörend strömen die Duftnoten aus dem Glas heraus und sind bereits dort mit einer Frische und Mineralität beseelt die ihresgleichen sucht. Orangengranité, Salzzitrone, Rosmarin, Eisenkraut und kandierter Ingwer verbinden sich mit Zimt und getrockneten Rosenblüten. Alle Aromen bestechen geradezu mit Ihrer Feinheit und Finesse die sich überaus vielschichtig auffächert.
Gaumen:
Kühl und belebend wirkt dieses Meisterwerk, die zarte Süße verbindet sich mit einer angenehm herben Note, die an Orangenzesten und Grapefruit erinnert. Salzig und mineralisch der Mittelbau und dann tanzt er Feengleich in den nicht enden wollenden Nachhall. Was für ein Meisterwerk eines Gewurztraminers, der die Sinne verführt und mit jedem Schluck zu einem weiteren einlädt. Ein wundervoller Solist und der perfekte Begleiter zu salzig, süßen und aromareichen Gerichten, die ähnlich kunstvoll sein dürfen wie er selbst. Er zeigt sich gerade in einer sehr schön offenen Phase und besitzt zugleich ein grandioses Entwicklungspotential.
Dem Ungeduldigen, der ihn zum jetzigen Zeitpunkt öffnen möchte, sei geraten, ihn mindestens einen Tag vorher zu dekantieren und nicht zu kalt aus großen Burgundergläsern zu genießen.
Verkostet im April 2024
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
- Chicorée und Gewürzkarotte in Yuzu-Kimchisud Nashi-Birne, grüne Johannisbeeren Sesamcrunch und Karottenkraut (Andreas Krolik, Restaurant La Fleur **)(Gemüse & Vegetarisch)
- Regenbogen Forelle mit getrockneten Holunderblüten, Melisse-Perlen und Buttermilchgel (Heinrich Schneider, Terra The Magic Place **)(Fisch)
- Langustino Tempura mit Tom Yam Sud, Miso Aubergine und Kaffir Sticky Reis (Bernd Bachofer, Restaurant bachofer *)(Meeresfrüchte)
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).
Zind-Humbrecht
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