Christoph Raffelt: Wunderbar ist die Saftigkeit und die Cremigkeit am Gaumen. Der Heimbourg liefert eine intensive Kernobst- und auch eine reife Zitrusfrucht, dazu anschmiegsamen Gerbstoff und vor allem eine vibrierend frische Säure samt salziger Mineralität. Auch am Gaumen zeigt sich wieder die Kombination aus Apfel und Apfelschale, Quitte, etwas Hopfen und Wachs. Der Pinot gris hat ein ellenlanges Finale und bleibt frisch und charmant bis in die letzte Sekunde hinein.
BIO-Code | FR-BIO-01 |
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Region | Elsass |
Rebsorten | Pinot Gris/Grauburgunder |
Volumen in ml | 750 ml |
Herstellerangaben | Domaine Zind Humbrecht, 4 Route de Colmar, 68230 Turckheim / France |
Trinkreife von | 2019 |
Trinkreife bis | 2030 |
Analysewerte
Alkoholgehalt | 12.5 % |
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Süße | 1 |
Restsüße | 7 g/l |
Gesamtsäure | 5 g/l |
Bewertungen
Parker Punkte | 90+ Punkte |
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Info zum Wein:
Der Heimbourg Weinberg ist eine der kleinen Einzellagen auf dem Sekundär- und Tertiärbruchgebiet in Turckheim In diesem Gebiet variiert die Geologie auf kurzen Strecken stark und erklärt, warum diese Weinberge so klein sind (Clos Jebsal, Boland und Heimbourg). Heimbourg ist der einzige, der von Südwesten nach Westen auf einem olizozännarmen Kalksteinboden liegt. Der obere Teil des Weinbergs, der den Winden am stärksten ausgesetzt ist, ist mit Pinot-Trauben bepflanzt. Er ähnelt im Grunde dem Rotenberg auf der anderen Talseite, aber mit einem viel niedrigeren Eisengehalt, und produziert daher oft aromatischere und ausdrucksvollere Weine, die sich bereits in der Jugend sehr schön zeigen.
Info zum Ausbau:
Wie die meisten Pinot Gris im Jahr 2016 reiften die Trauben bei einem niedrigeren Alkoholgehalt perfekt zu einem eleganten, trockenen Wein heran.
Farbe:
Strahlendes, helles Goldgelb mit zarten Perlmutt Reflexen.
Nase:
Der 2016er Pinot Gris Heimbourg duftet gestochen scharf nach sehr viel Zitrus, Orange, Limette und Aprikosenkonfitüre, Pfirsichstein und reifer Mango. Die präsente Frucht wird durch viele Gewürznoten von Kardamom, Koriander, Laosingwer und Lebkuchengewürz unterstützt. Prägnant zeigen sich die Feuersteinnoten und ein wahrer Umamiduft, der an Fleischbrühe und Speck denken lässt. Ein wahrlich delikater Wein.
Gaumen:
Saftig und mit viel Druck zeigt er sich auch am Gaumen, mit Würze und feinem Gerbstoff. Die würzig-speckige Struktur in der Kombination mit der cremigen Süße und dem salzigen Unterbau wirkt prägnant und wollüstig und zugleich noch sehr jugendlich, ja fast unfertig. Man sollte ihm noch die nötige Zeit der Reife gewähren, er wird sich zu einem wunderbar facettenreichen Tropfen entwickeln, der aromaintensive und gehaltvolle Gerichte vortrefflich begleitet.
Zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt dekantieren und aus großen Burgundergläsern genießen.
Verkostet im Mai 2018
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
- Mit Frischkäse und Kräutern gefüllte Morcheln mit Sherry-Reduktion (vegetarisch)(Käse, Frischkäse, Pilze und Trüffel, Morcheln, Vegetarische Gerichte)
- Wildpastete auf Linsen mit Rosinen und karamellisierten Walnüssen(Hülsenfrüchte, Wild, Nüsse (Schalenobst))
- Ente kross gebraten mit Orangensauce und Spinat-Gnocchi(Geflügel, Ente, Gnocchi, Spätzle, Blattgemüse)
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).
Zind-Humbrecht
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