Sebastian Bordthäuser: Im Antrunk züchtig mit eleganter Statur und schlankem Fluss. Die florale Aromatik zeigt sich auch am Gaumen mit großer Noblesse, niemals laut, doch nachdrücklich mit zart ausgeprägtem Profil. Die gustatorischen Fenster geöffnet, der Rosengarten vorm Salon schlägt sich in sanftem Pink im Trunk nieder. Von cremiger Textur mit persistentem Nachhall vereint dieser Gewurz Duft, Frucht und aristokratisches Trinkvergnügen mit schlankem Körper und großer Länge. Für jetzt, nächste Woche oder die nächste Dekade. Immer gerne.
Zertifizierung | EU-Bio zertifiziert |
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BIO-Code | FR-BIO-01 |
Region | Elsass |
Rebsorten | Gewürztraminer |
Volumen in ml | 750 ml |
Herstellerangaben | Domaine Zind Humbrecht, 4 Route de Colmar, 68230 Turckheim / France |
Trinkreife von | 2024 |
Trinkreife bis | 2049 |
Analysewerte
Alkoholgehalt | 14.0 % |
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Süße | 2 |
Restsüße | 10 g/l |
Gesamtsäure | 4.8 g/l |
Ungeschwefelt | Ja |
Allergene | Enthält Sulfite |
Bewertungen
Parker Punkte | 94+ Punkte |
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James Suckling | 96 Punkte |
Vinous Media | 95+ Punkte |
Info zum Wein:
Der Gewurztraminer ist die am wenigsten vertretene Rebsorte auf dem Clos-Saint-Urbain. Auf einer kleinen Fläche von 0,5 ha werden jedes Jahr etwa 1500 Flaschen produziert. Der Rangen hat die Fähigkeit, dem aromatischen Gewurztraminer, der allein schon ein Kraftakt ist, seinen Geschmack und Charakter aufzuzwingen und produziert zudem einen relativ trockenen Weinstil.
Info zum Ausbau:
Fast in jedem Jahrgang ist es der Gewurztraminer Rangen, der am stärksten vergärt. Die steilen, nach Süden ausgerichteten Hänge des Rangens liegen am Ende eines kühleren Tals und auf einer für elsässische Weinberge relativ großen Höhe (über 350 m ü. NN). Der Gewurztraminer mag diese Bedingungen nicht, und das erklärt seine Seltenheit auf diesem Grand Cru. Der Fluss Thur, der direkt unterhalb der Hänge des Rangens verläuft, mildert jedoch das Klima und ermöglicht den Anbau dieser Rebsorte, wenn sie in geringer Entfernung zum Fluss gepflanzt wird. Der Jahrgang 2019 wurde viel später geerntet als die meisten anderen Gewurztraminer, gärte aber schnell und endete fast trocken.
Farbe:
Strahlendes, dichtes Goldgelb
Nase:
Der Gewurztraminer Clos Saint Urbain Rangen de Thann überrascht in 2019 mit immenser Frische im Duft: Orangenfleisch, Pfirsich, Birne, Grapefruit, viele duftige Blüten, Streichholznoten, heller eleganter Tabak und zitrische Ingwerfrische verbinden sich mit einer feinen Pfeffernote. Der vitale und frische Zauber von 2019 zeigt sich auch hier in dieser eindrucksvollen Lage mit dem Gewurztraminer par excellence!
Gaumen:
Fein und elegant geht es am Gaumen weiter – was für eine lebendige Säure, was für ein Spiel, untermalt von kompakter, vielschichtiger und beeindruckender Mineralität. Die saftige Frucht, vor allem Orange, vereint sich wunderbar mit seiner feinen Tanninstruktur, seine Vitalität zeigt sich auch hier in vollem Ausmaß. Dieser Wein schwebt, den höheren Alkohol auf dem Etikett kann man einfach ignorieren, denn diese Feinheit, Leichtigkeit und seidige Anmutung sucht ihresgleichen. Wie für so viele Weine aus dem Hause Humbrecht in 2019, gilt: kaufen und weglegen. Es ist ein Fest, ein wahres Fest, was sich uns hier offenbart!
Dem Ungeduldigen sei geraten, ihn ein bis zwei Tage vorher zu dekantieren und ihn aus großen Burgundergläsern zu genießen.
Verkostet im Juli 2021
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
- Walnuss-Crostini mit karamellisierter Birne, Koriander, Pfeffer und Kreuzkümmel(Gemüse & Vegetarisch)
- Marokkanisches Zitronenhuhn im Vadouvan Sud mit Dattel-Bulgur und Auberginen Miso, gebratene Schnittlauchblüte (Bernd Bachofer, Restaurant bachofer, Waiblingen)(Geflügel)
- Elsässer Taube mit Tannenhonig und schwarzem Pfeffer lackiert mit konfiertem Keulchen und Kohlrabi an Limonen-Ingwer-Jus (Torsten Michel, Restaurant Schwarzwaldstube, Baiersbronn)(Wildgeflügel)
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).
Zind-Humbrecht
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