Die Domaine Zind-Humbrecht ist unter diesem Namen im Jahr 1959 anlässlich der Hochzeit von Léonard Humbrecht mit Geneviève Zind und aus der Vereinigung der beiden Weingüter Humbrecht in Gueberschwihr und Zind in Wintzenheim entstanden. Die Familie Humbrecht hat bereits zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) Wein erzeugt. Die Domaine Zind-Humbrecht, die Anfang der 1960er Jahre noch weniger als fünf Hektar umfasste, wuchs bis Mitte der 1990er Jahre auf vierzig Hektar an. Dazu gehören Parzellen in Grand Cru-Lagen wie Rangen (Thann) oder Brand (Turckheim). 1989 übernahm Olivier das Weingut. Der erste Master of Wine in der Familie hat das Weingut 1999 auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt und ist außerdem Vorsitzender von Biodyvin. Die Weine werden heute allesamt in großen Fässern mit langem Hefelager erzeugt. Botrytis kommt in den trockenen Weinen nicht vor.
Zertifizierung | EU-Bio zertifiziert |
---|---|
BIO-Code | FR-BIO-01 |
Region | Elsass |
Rebsorten | Riesling |
Volumen in ml | 750 ml |
Herstellerangaben | Domaine Zind Humbrecht, 4 Route de Colmar, 68230 Turckheim / France |
Trinkreife von | 2025 |
Trinkreife bis | 2045 |
Analysewerte
Alkoholgehalt | 13.5 % |
---|---|
Süße | 1 |
Restsüße | 5 g/l |
Gesamtsäure | 7 g/l |
Ungeschwefelt | Ja |
Allergene | Enthält Sulfite |
Bewertungen
Parker Punkte | 96 Punkte |
---|---|
James Suckling | 97 Punkte |
Vinous Media | 98 Punkte |
Info zum Wein:
Olivier Humbrecht:
Der Grand Cru Brand befindet sich auf einem Muttergestein aus Biotitgranit (mit zwei Glimmern) auf den Höhen des Dorfes Turckheim, gegenüber den Vogesen. Dieses in der Geschichte des Elsässer Weins bekannte Terroir verdankt seine Berühmtheit wahrscheinlich der Intensität und Brillanz seiner Weine. Am Ende des tiefen Münstertals gelegen, ist es nach Süden hin auf steilen Hängen ausgerichtet und profitiert von einem heißen und trockenen, aber auch windigen Klima mit kühler Luft, die nachts das Tal hinunterzieht. Der so genannte Turckheim-Granit ist reich an schwarzem Glimmer, der bei seiner Zersetzung Ton mit einer hohen Austauschfläche freisetzt, was die Mineralität der Weine garantiert.
Info zum Ausbau:
Im Brand reifen die Trauben schnell, vor allem wenn sie von den günstigen Sommerniederschlägen profitieren, wie im Jahr 2020, als am ersten Augustwochenende 80 mm Wasser in wenigen Tagen fielen. Der Brand ist wahrscheinlich das Terroir des Weinguts, das die größte Präzision bei der Wahl des Erntetermins für den Riesling erfordert. Es ist regelmäßig die erste Grand-Cru-Lage, die geerntet wird, aber auch eine der Lagen, die am längsten braucht, um ihre Gärung zu beenden!
Farbe:
Strahlendes Goldgelb.
Nase:
Er zeigt sich noch etwas schüchtern, der 2020er Riesling Brand, deshalb muss er dringend mit viel Schwung in die Karaffe. Ein Meer von Aromen, welches an Grapefruit, Limette, nasse Steine und Thymian erinnert, wird begleitet von der intensiv ausgeprägten Mineralität des Granitfelsens, auf dem er gewachsen ist.
Gaumen:
Fest und etwas streng wirkt er am Gaumen, die straffe Frucht zieht mit intensiver Säure und Salzigkeit über die Zunge. Er fordert den Verkoster mit seiner Jugendlichkeit und Intensität geradezu heraus. Ein Wein, der noch eine weite Reise vor sich hat, bis er sich in seiner kompletten Schönheit zeigen wird. Solche Rieslinge sind gemacht für die Ewigkeit und lassen immer wieder mein Herz als Elsass-Liebhaberin hüpfen!
Wer ihn zum jetzigen Zeitpunkt schon genießen möchte, sollte ihn unbedingt über mehrere Stunden dekantieren und in einem ausreichend großen Glas servieren. Einige Tage der Öffnung lassen ihn an Ausdruck gewinnen.
Verkostet im Oktober 2022
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
- Avocado, Grapefruit-Spalten und geröstete Pinienkernen(Gemüse & Vegetarisch)
- Garnelen mit Salzzitronen und Thymian-Risotto(Meeresfrüchte)
- Chateaubriand mit Orangen-Estragon-Butter, Blutorangen und Roter Bete(Fleisch)
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).
Zind-Humbrecht
Weitere Weine des Weinguts