Christoph Raffelt: Am Gaumen ist der Grand Cru Hengst enorm dicht, lang sowie tief und dabei absolut ausgewogen zwischen großzügiger Frucht und Würze einerseits sowie Frische und Mineralität andererseits, die der Wein in sich trägt. Viel gelbes Steinobst ist hier präsent, ebenso Ingwer, Kardamom, Curry und Süßholz sowie Bitterorange. Der Wein ist seidig in der Textur, fast ölig in der Konsistenz und pikant im Abgang. Es ist ein Wein für kommende Jahrzehnte.
Zertifizierung | EU-Bio zertifiziert |
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BIO-Code | FR-BIO-01 |
Region | Elsass |
Rebsorten | Gewürztraminer |
Volumen in ml | 750 ml |
Herstellerangaben | Domaine Zind Humbrecht, 4 Route de Colmar, 68230 Turckheim / France |
Trinkreife von | 2026 |
Trinkreife bis | 2046 |
Analysewerte
Alkoholgehalt | 14.0 % |
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Süße | 1 |
Restsüße | 7 g/l |
Gesamtsäure | 5.5 g/l |
Ungeschwefelt | Ja |
Allergene | Enthält Sulfite |
Bewertungen
James Suckling | 97 Punkte |
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Olivier Humbrecht:
Info zum Wein:
Der Hengst wurde im November 1982 als Grand Cru klassifiziert. Er liegt an einem majestätischen, steilen, nach Südosten ausgerichteten Hang des Dorfes Wintzenheim, ganz in der Nähe von Colmar. Der rote Kalksteinboden aus dem Oligozän besteht aus kalkhaltigem Sandstein mit kalkhaltigen Kieseln und ist reich an Eisen. Der Oberboden ist eigentlich ziemlich dünn, aber die Anwesenheit von Ton (Mergel) verleiht diesem Weinberg eine sehr gute Trockenheitsresistenz. Noch heute ist der Gewürztraminer die am häufigsten angebaute Rebsorte im Hengst. Die Kombination aus frühem Reifeklima und hohem Kalk- und Eisengehalt trägt zu einer hohen phenolischen Reife bei, die für diese Rebsorte entscheidend ist. Das erklärt auch, warum dieser Weinberg auch für seinen Rotwein berühmt geworden ist!
Info zum Ausbau:
Die gesunden 2021er Trauben ergaben einen kräftigen, trockenen Gewürztraminer mit einer tollen Säure.
Farbe:
Dichtes und strahlendes Goldgelb.
Nase:
Der 2021er Gewurztraminer zeigt sich erfrischend und belebend in der Nase. Aromen von süßer Grapefruit, Rosenblättern, Maiglöckchen verbinden sich mit saftiger Orange, Ingwer und Kardamom. Seine kühle und aristokratische Ausstrahlung verführt zum ersten Schluck.
Gaumen:
Sehnig und nobel wie ein edles Rennpferd zeigt sich dieser wundervolle Gewurztraminer voller Energie und Noblesse. Seine salzige und mineralische Struktur, seine Frucht und trockene Anmutung sind äußerst präsent, die belebende Säure und der feine Gerbstoff lassen ihn zum perfekten Speisenbegleiter werden. Ich bin ein bekennender Fan dieser Rebsorte, besonders aus meiner Lieblingsregion Elsass, und Spitzenwinzer wie Olivier Humbrecht vollbringen wahre Zauberwerke, wenn es darum geht, das Beste aus dieser Rebsorte hervorzuholen. Druckvoll und lang der Nachhall, ein wahrer Genuss als Solitär und ein kongenialer Essensbegleiter. Seine salzige und überaus belebende Struktur verträgt sich mit vielen weiteren Jahren der Reife, eine Explosion von Eindrücken in der Nase und am Gaumen sei gewiss, ein echtes Monument von Wein und das zu einem spektakulären Preis-Werte-Verhältnis.
Zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt dekantieren und aus großen Burgundergläsern genießen. Einige Tage der Öffnung lassen ihn zusätzlich gewinnen.
Verkostet im Mai 2023
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
- Karamellisierte Tomaten mit Sternanis, Basilikum und Burrata(Gemüse & Vegetarisch)
- Garnelen mit Lavendel Honig-Chili-Kruste auf Gewürzreis(Meeresfrüchte)
- Schweinerippchen mit Rosmarin und geschmortem Rhabarber(Fleisch)
Nach ihrer Ausbildung im Hotel Bareiss in Baiersbronn war Christina Hilker Chef-Sommelière im Stuttgarter Zwei-Sterne-Restaurant Speisemeisterei. Sie hat 2003 die Trophée Ruinart als beste Sommelière Deutschlands gewonnen und wurde 2005 vom Gault Millau als „Sommelière des Jahres“ ausgezeichnet. Heute ist sie für den süddeutschen Raum der Agentur Sommelier Consult verantwortlich.
Der Index zur Trockenheit, bzw. zur Süße des Weines berücksichtigt die gesamte Struktur des Weines und kombiniert dabei Restzucker, Säuregehalt und Alkoholgehalt. Es geht hierbei nicht um Laboranalysen, sondern um das subjektive Empfinden von Süße auf dem Gaumen. Die Daten stammen von den Weingütern selbst und werden bei unseren Verkostungen geprüft.
Trocken
Rein technisch gesehen nicht völlig trocken aber keine Süße auf dem Gaumen, eventuell etwas runderer Abgang
Mittlere Süße, insbesondere bei jungen Weinen. Teilweise reduziert sich die Süße mit dem Reifeprozess
Süßlicher Wein
Hohe Süße wie bei einem Vendages Tardive, jedoch ohne die durch die Edelfäule* verursachte Reichhaltigkeit
Die Vendages Tradives (Elsässer Spätlese), unterliegen strenger staatlicher Kontrolle. Bei den überreif geernteten Trauben muss das alkoholische Potential mindestens 15,3% betragen (118 Oechsle). Ein Zuckerzusatz (Chaptalisation) ist nicht erlaubt.
Zum Charakter der Grand Cru Rebsorten kommt hier der Zuckergehalt und die Konzentration durch die Edelfäule.
Bei der Sülection de Grains Nobles (Elsässer Trockenbeerenauslese), werden ausschließlich von Edelfäule befallene Trauben verwendet.
Das alkoholischen Potential muss mindestens 18,20% (134,8 Oechsle) betragen. Im Vergleich zu den Vendages Tardives sind die Weine noch wuchtiger und konzentrierter. Diese Meisterwerke der Winzerkunst bieten ein lang anhaltendes Geschmackserlebniss.
* Edelfäule (Botrytris cinerea) auch als Grauschimmel oder Edelfäulpilz bezeichnet ist ein Pilz der reife Weintrauben bei feuchtem und gleichzeitig warmen Herbstwetter befallen kann. Der Schimmelpilz perforiert die Schalen der Trauben und fördert damit die Verdunstung was zu einer Konzentration der Aromen des Weines führt. Außerdem verbraucht er wesentlich mehr Säure als Zucker und fördert dadurch die Süße des Mostes (bis zu 45% Zuckergehalt).
Zind-Humbrecht
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